Kommunales Energiemanagement (KEM)
So bekommen Kommunen die Energiekosten in öffentlichen Gebäuden in den Griff
Die Energieagentur Nordbayern hat in den vergangenen Jahren in annähernd 1.000 Gebäuden Erfahrungen sammeln können. Das von uns entwickelte Kommunale EnergieManagement versetzt die Kommune in die Lage, ihre Energiekosten korrekt zu erfassen, sie richtig einzuordnen und geeignete Effizienzmaßnahmen umzusetzen.
Dies geschieht nicht nur durch ein detailliertes Monitoring der Verbrauchsdaten, sondern auch durch Optimierung der Technik, durch eine Schulung von Hausmeistern und Nutzern sowie durch intensive fachliche Zuarbeit bei anstehenden Investitionsentscheidungen.
Damit wird auch ein Teufelskreis durchbrochen, der in vielen Kommunen die Energiekosten zusätzlich in die Höhe treibt: Mit Investitionen im Heizungskeller wird oft zu lange gewartet.
Bei einem unerwartet auftretenden Defekt wird dann oft der einfachste Weg gewählt: Der alte Kessel wird einfach wieder durch einen neuen ersetzt, und klimaschonendere Alternativen bleiben auf der Strecke. Mit einer cleveren Vorplanung durch das Kommunale Energiemanagement können solche teuren Schnellschüsse vermieden werden.
Die Betreuung im Rahmen des KEM umfasst in der Regel einen Zeitraum von drei Jahren und kann durch ein darauf aufbauendes Controlling beliebig lange fortgesetzt werden. Innerhalb des Projektes werden die monatlichen Energie- und Wasserverbräuche in den einzelnen Liegenschaften in einer web-basierten Spezialsoftware erfasst und eine regelmäßige Energieberichterstattung eingerichtet. Hierbei werden u.a. die Verbräuche witterungsbereinigt, um spätere Einsparungen korrekt ermitteln zu können. In einer ersten Grobanalyse werden besonders auffällige Gebäude anhand bestimmter Kennwertbildungen ermittelt und Vorschläge zur Senkung des Energieverbrauchs gemacht.
Regelmäßige Begehungen vor Ort durch Heizungs- und Gebäudespezialisten der Energieagentur Nordbayern in Zusammenarbeit mit den zuständigen Hausmeistern decken Schwachstellen auf und tragen dazu bei, dass die vorhandene Regel- und Steuerungstechnik optimal genutzt wird.
Beispiel: Stadt Kulmbach
KEM zahlt sich auch wirtschaftlich aus:
Die Stadt Kulmbach hat durch das von der Energieagentur Nordbayern betreute Kommunale Energiemanagement in ihren Liegenschaften allein zwischen 2003 und 2012 mehr als eine Million Kubikmeter Erdgas gespart.
Der Heizenergieverbrauch in der Melkendorfer Schule konnte zum Beispiel in diesem Zeitraum um mehr als 50 Prozent gesenkt werden.
Hier erfahren Sie mehr darüber.
Fördermöglichkeiten
Bund und Freistaat unterstützen die Einführung eines Kommunalen Energiemanagements (in der Regel für den Zeitraum von 3 Jahren) mit unterschiedlichen Förderprogrammen. Insgesamt sind dadurch Förderquoten bis zu 90 Prozent möglich:
- Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz fördert ein Energiemanagement im Rahmen des Schwerpunkts "Klimaschutz in Kommunen" (KommKlimaFöR, ehemals "CO2-Minderungsprogramm"). Der Fördersatz liegt üblicherweise bei 70 Prozent, für Kommunen in Räumen mit erhöhtem Handlungsbedarf gilt ein Fördersatz von 90 Prozent.
Link: STMUV Bayern Klimaschutz
Zuvor muss in der Regel die Förderung des Bundes ausgeschöpft werden: - Die Bundesregierung fördert die Einführung oder Fortführung eines Energiemanagements im Rahmen der "Kommunalrichtlinie" im Schwerpunkt 4.1.2 mit 70 Prozent, in finanzschwachen Kommunen bis zu 90 Prozent.
Link: Kommunaler Klimaschutz